Christian Reichart wurde am 4. Juli 1685 in Erfurt (im Haus "Zum Lohfinken", Mühlgasse - Ecke Bahnhofstraße) geboren. Er studierte an der Erfurter Universität Rechtswissenschaft. Durch eine schwere Erkrankung seines Stiefvaters kam der 35-jährige Christian Reichart mit dem Gartenbau in Verbindung. Nun begann für ihn seine autodidaktische Ausbildung, die Wissenschaftlichkeit des Gartenbaues zu erlernen. Er ersann viele gärtnerische Geräte und Vorrichtungen (z.B.: Stachelwalze zum Lockern des Bodens, Stoßeisen zum Abschneiden der Waidblätter, Jäte maschinen und Schurreisen zur Unkrautvernichtung), die der Arbeitserleichterung und -verbesserung dienten. Seine Erfahrungen gab er in Schriften, wie dem sechsbändigen "Land und Gartenschatz" an andere weiter. Reichart entwickelte die Zucht von Gemüse- und Blumensamen, die man bisher aus Zypern, England und Holland bezog. Heimisch wurden Blumenkohl, Sellerie, Kopfsalat, Möhren, Kohlarten, Gurken, Porree, Artischocken, Levkojen, Anemonen, Malven, Tagetes, Rittersporn. Den Gartenbau wissenschaftlich zu betreiben,Erfahrungen zu sammeln, Gesetzmäßigkeiten zu erkennen und sie im Interesse einer Produktionssteigerung auszunutzen, der Natur größere Leistungen abzuringen sah Reichart als seine Lebensaufgabe an. Die Ländereien und Gärten Christian Reicharts lagen im Krämpferfeld, im Schmidtstedter Feld, im Löberfeld und vorwiegend im Dreienbrunnengelände. Am 30. Juli 1775 starb er fast erblindet im Alter von 90 Jahren. Am 4. Juli 1985 wurde derSchule im Gebreite anlässlich des 300. Geburtstages von Christian Reichart der Name Christian Reichart verliehen.